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Ein Großeinsatz wegen dichten schwarzen Rauchs am Mittwochmittag entpuppte sich als technischer Defekt. Zuvor hatte die Feuerwehr eine groß angelegten Übung.

Neuruppin – Dichter, schwarzer Rauch über einem Gebäuder in der Gentzstraße sorgte am Mittwochmittag für Aufsehen und einen Großeinsatz der Feuerwehr. Besorgte Anwohner alarmierten die Rettungsleitstelle und meldeten einen vermeintlichen Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus. Mit 22 Einsatzkräften und sechs Fahrzeugen rückte die Feuerwehr umgehend aus – nur um vor Ort festzustellen, dass die Rauchquelle woanders lag.

Harmloser Defekt statt Wohnungsbrand

Schnell war die Ursache gefunden: Der Qualm stieg aus dem Schornstein des nahegelegenen Wasserwerks auf. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen technischen Fehler während eines Routinetests. Das Notstromaggregat des Wasserwerks, das monatlich überprüft wird, hatte bei seinem Probelauf zu wenig Luft bekommen, da sich ein Schlauch gelöst hatte. Dies führte zur Bildung der weithin sichtbaren, dunklen Abgaswolke.

Zuvor: Einsatzübung unter realen Bedingungen

Für einen Teil der Einsatzkräfte war dies bereits der zweite große Einsatz des Tages. Am Morgen waren sie zu einer groß angelegten Übung im Seniorenwohnpark in Radensleben alarmiert worden. Das Szenario: ein Brand in einem stark verrauchten Raum, in dem zwei Menschen vermisst wurden.

Die Übung verfolgte zwei zentrale Ziele, wie Kevin Grigorian, stellvertretender Wehrführer in Neuruppin, erklärte. Zum einen sollte die Zusammenarbeit verschiedener Feuerwehren aus der Region trainiert werden. Zum anderen wollte man herausfinden, welche Auswirkungen die aktuelle Sperrung des Seedamms auf die Anfahrtszeit hat.

Gesperrter Seedamm als Herausforderung

Die Sperrung der Steinstraße zwingt die Feuerwehr, den langen Umweg über Alt Ruppin zu nehmen, um auf die andere Seite des Ruppiner Sees zu gelangen. Gerade bei einem Einsatz im Seniorenwohnpark, wo viele bettlägerige Bewohner auf schnelle Hilfe angewiesen sind, ist jede Minute entscheidend.

Die Übung bestätigte die Befürchtung: Die Anfahrt aus Neuruppin dauert tatsächlich länger. Kreisbrandmeister Olaf Lehmann zeigte sich nach der Übung jedoch zuversichtlich: „Das lässt sich mit einer angepassten Ausrückeordnung regeln.“ Die gute Nachricht der Übung: Die beiden Vermissten konnten von den Einsatzkräften erfolgreich aus dem künstlicht erzeugtem Rauch gerettet werden.

Der Mittwoch stellte somit die Neuruppiner Feuerwehr gleich doppelt auf die Probe – einmal durch einen realen, aber harmlosen Zwischenfall und einmal durch eine geplante Übung, die wichtige Erkenntnisse für den Ernstfall lieferte. (cg)


Autor: CG
Veröffentlicht: 24.07.2025

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