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Kita brennt – 73 Kinder evakuiert: Großeinsatz für Feuerwehr bei Dachstuhlbrand bei 38 Grad – Einsatzkräfte an Belastungsgrenze

Kita brennt – 73 Kinder evakuiert: Großeinsatz für Feuerwehr bei Dachstuhlbrand bei 38 Grad – Einsatzkräfte an Belastungsgrenze

Schildow. Dramatische Szenen am Mittwochnachmittag in Schildow: Gegen 14 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Dachstuhlbrand in der Kindertagesstätte in der Schillerstraße alarmiert. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand ein Teil des Dachstuhls bereits in Vollbrand – doch das Wichtigste: Alle 73 Kinder konnten rechtzeitig und unverletzt in Sicherheit gebracht werden.

„Die Kinder waren bereits mit den Erzieherinnen und Erziehern aus dem Gebäude und befanden sich auf der Straße“, berichtet Einsatzleiter Lutz Strausdat. Die schnelle und besonnene Reaktion des Kita-Personals verhinderte Schlimmeres. Ein fast leerer Linienbus der Oberhavel Verkehrsgesellschaft wurde spontan angehalten und diente als klimatisierter Zufluchtsort für die Kinder, bis sie von ihren Eltern abgeholt wurden.

Die Brandbekämpfung gestaltete sich aufgrund der auf dem Dach installierten Photovoltaikanlage schwierig. „Der gesamte Dachstuhl war mit Solarpanels bedeckt, das erschwerte den Zugang und begünstigte die Brandausbreitung“, so Strausdat weiter. Auch die enorme Hitze – das Thermometer zeigte bis zu 38 Grad – stellte die Feuerwehrleute vor zusätzliche Herausforderungen. Die Einsatzkräfte setzten zunächst auf einen Außenangriff, später folgte ein Innenangriff zur Restablöschung.

Zur Sicherheit der Feuerwehr war vorsorglich der Rettungsdienst im Einsatz. Die Gemeinde stellte kurzfristig Getränke und Verpflegung bereit. „Gerade unter diesen Bedingungen ist es wichtig, dass die Kameradinnen und Kameraden ausreichend versorgt sind“, so der Einsatzleiter. Auch zahlreiche Anwohner unterstützten spontan mit Getränken – ein starkes Zeichen gelebter Solidarität.

Bürgermeister Filippo Smaldino zeigte sich beim Eintreffen am Einsatzort tief betroffen: „Ich zittere noch immer. Das ist ein Schock für uns alle. Das Wichtigste ist, dass die Kinder und das Personal unverletzt sind.“ Er lobte das professionelle und ruhige Handeln der Mitarbeitenden sowie den engagierten Einsatz der Feuerwehr. „Ein großes Dankeschön an unsere ehrenamtlichen Kräfte – was sie heute geleistet haben, ist nicht selbstverständlich.“

Aufgrund der starken Rauchentwicklung mussten angrenzende Wohnhäuser kurzzeitig geräumt werden. Die Polizei war zur Absicherung der Einsatzstelle ebenfalls vor Ort. Der Einsatz war gegen 20 Uhr beendet.

Zur Schadenshöhe und Brandursache gibt es derzeit noch keine Angaben – die Ermittlungen der Polizei dauern an.


Autor: P. Neumann
Veröffentlicht: 02.07.2025

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