Wildberg – Großer Andrang am vergangenen Samstag in Wildberg: Hunderte Besucher nutzten den Tag der offenen Tür, um die neue, hochmoderne Feuer- und Rettungswache der Feuerwehreinheit Temnitztal Nord in Augenschein zu nehmen. Der Neubau, eine millionenschwere Investition des Landkreises Ostprignitz-Ruppin, markiert einen Wendepunkt für die Notfallversorgung im ländlichen Raum.
Nach der Bauzeit ist die Feuerwehreinheit am 30. August 2025 in ihr neues Domizil eingezogen.
Der Tag der offenen Tür bot nun die Gelegenheit, der Öffentlichkeit die beeindruckenden neuen Möglichkeiten zu präsentieren. Unter den rund 250 Besuchern waren neben zahlreichen Familien auch Vertreter der Kommunalpolitik, Kameraden benachbarter Wehren und der Kreisfeuerwehrverband.
Zwei Retter unter einem Dach: Feuerwehr und Rettungsdienst vereint
Die Besonderheit der neuen Wache liegt in ihrer Doppelfunktion: Es handelt sich um eine kombinierte Wache, die nicht nur der Feuerwehr, sondern ab dem 1. Oktober auch dem Rettungsdienst der Ruppiner Kliniken als neuer Stützpunkt dienen wird. "Ziel ist es, die Notfallversorgung im ländlichen Raum entscheidend zu verbessern", wurde betont. Der Standort Wildberg wurde strategisch gewählt, um die gesetzlichen Hilfsfristen besser einhalten zu können und sich ideal in die bestehende Rettungsdienststruktur einzufügen.
Insgesamt investierte der Landkreis OPR rund 3,5 Millionen Euro in das zukunftsweisende Projekt. Das Gebäude überzeugt durch eine moderne und funktionale Architektur mit zwei Fahrzeughallen für Rettungswagen, einem Desinfektionsraum sowie modernen Sozialtrakten mit Ruhe-, Aufenthalts- und getrennten Sanitärbereichen.
Auch ökologisch ist die Wache auf dem neuesten Stand: Eine Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher und umweltfreundliche Luft-Wärmepumpen sorgen für eine nachhaltige Energieversorgung.
Enorme Erleichterung und mehr Sicherheit für die Einsatzkräfte
Für die ehrenamtlichen Kräfte der Feuerwehr bringt der Neubau spürbare Verbesserungen im Alltag. Eine der größten Erleichterungen ist die neue industrielle Waschmaschine zur Reinigung der Einsatzkleidung. "Das erspart uns mehrere Stunden", erklärte Amtswehrführer Sebastian Giesert. Bisher musste die kontaminierte Kleidung aufwendig zur Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) gebracht werden.
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die erhöhte Sicherheit. Die Ausfahrt auf die Hauptstraße, die am alten Standort als gefährlich und unübersichtlich galt, ist nun sicher und gut einsehbar gestaltet, was das Risiko bei Alarmfahrten minimiert.
Die Jugendfeuerwehr demonstrierte eindrucksvoll den Aufbau einer Wasserversorgung für den Löschangriff und zeigte, dass der Nachwuchs für den Ernstfall bestens gerüstet ist. Bei bestem Wetter und guter Verpflegung wurde die Eröffnung zu einem Fest für die ganze Gemeinde und einem Symbol für die Stärkung der Sicherheit in der Temnitz-Region.