Neuruppin – Ein gefährlicher Fund hat am Samstagmorgen zu einem Großeinsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten im Neuruppiner Stadtgebiet geführt. Ein 40-jähriger Mann hatte in einem Waldgebiet eine Panzerfaust entdeckt und diese mit zum Einkaufszentrum am Babimost-Ring genommen. Dort traf ihn die Polizei auf dem Parkplatz des Edeka-Centers mit dem Sprengkörper im Gepäck an.
Sofort wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet. Experten des Landeskriminalamts Brandenburg identifizierten den Gegenstand als sowjetischen Übungsgefechtskopf einer Panzerfaust aus dem Zweiten Weltkrieg. Ein Sperrkreis von 50 Metern wurde eingerichtet, das Einkaufszentrum sowie angrenzende Wohnhäuser wurden evakuiert. Insgesamt mussten 142 Personen das Areal verlassen.
Auch die Feuerwehr war schnell zur Stelle. Kevin Grigorian, stellvertretender Wehrführer und Einsatzleiter vor Ort, berichtet:
„Wir sind heute um 8.37 Uhr zur Unterstützung der Polizei hier in den Barbimost-Ring alarmiert worden. Hier ist ein Sprengkörper auf dem Parkplatz gefunden worden, Weltkriegsmunition aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Polizei hat ein Absperr- und Evakuierungsradius von 50 Metern um das Objekt festgelegt, sodass wir die Polizei dabei unterstützt haben – in den Straßen Heinrich-von-Gleis-Straße und An den Teichwiesen.“
Die Feuerwehr Neuruppin war mit 23 Einsatzkräften vor Ort, der Rettungsdienst mit weiteren sechs Personen. Zur Betreuung der evakuierten Anwohner wurde eine Anlaufstelle eingerichtet. „Der Einsatz hat uns insgesamt circa dreieinhalb Stunden beschäftigt. Die Polizei hat die Einsatzlage aufgehoben. Die Personen dürfen wieder in ihre Wohnung, in ihre Häuser.“, so Gregorian weiter.
Gegen 12 Uhr wurde der Sperrkreis aufgehoben, der Sprengkörper wurde gesichert und fachgerecht entfernt. Gegen den Finder läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Die Polizei mahnt zur Vorsicht bei derartigen Funden: Weltkriegsmunition kann auch Jahrzehnte später noch hochgefährlich sein. Ein Sprecher betonte: „Solche Gegenstände sollten niemals berührt oder transportiert werden. Es besteht Explosionsgefahr.“ Wer Munition entdeckt, sollte den Fundort markieren und umgehend die Polizei verständigen.