Verkehrschaos am nördlichen Berliner Ring: Transporter kippt auf A10 – Unfallverursacher flüchtig
© Quelle: P. Neumann

Geduldsprobe zum Wochenendstart: Ein schwerer Unfall auf der A10 zwischen Oberkrämer und dem Kreuz Oranienburg sorgte am Freitagnachmittag für kilometerlange Staus. Während die Polizei nach einem flüchtigen Unfallbeteiligten fahndet, übt die Feuerwehr deutliche Kritik am Verhalten vieler Autofahrer.

Oberkrämer. Wer am Freitagnachmittag auf der A10 in Richtung Dreieck Barnim unterwegs war, brauchte starke Nerven. Ein missglücktes Überholmanöver löste eine gefährliche Kettenreaktion aus, an deren Ende ein Transporter auf der Seite liegend die Fahrbahn blockierte. Der Verkehr kam über Stunden fast vollständig zum Erliegen.

Gefährliche Kettenreaktion

Nach ersten Ermittlungen der Polizei löste ein riskantes Fahrmanöver den Unfall aus. Ein bislang unbekannter Pkw-Fahrer zog auf der rechten Spur unvermittelt nach links, offenbar ohne auf den nachfolgenden Verkehr zu achten. Ein gerade überholender Wagen musste daraufhin abrupt ausweichen, um einen Zusammenstoß zu verhindern.

Das Ausweichmanöver führte das Fahrzeug auf den mittleren Fahrstreifen, wo es beinahe zur nächsten Kollision kam. In der Folge wurde der Wagen weiter nach links abgedrängt und prallte dort in ein drittes Fahrzeug. Die Wucht des seitlichen Aufpralls war so stark, dass der beteiligte Transporter das Gleichgewicht verlor und auf die Seite kippte.

Glück im Unglück: Keine Verletzten

Trotz des spektakulären Unfallhergangs und erheblichen Sachschadens gab es laut Polizeiangaben keine Verletzten. Der mutmaßliche Verursacher, der durch sein plötzliches Ausscheren die Karambolage ausgelöst hatte, setzte seine Fahrt jedoch fort, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Unfallflucht aufgenommen.

Fehlende Rettungsgasse behindert Einsatzkräfte

Für die Freiwillige Feuerwehr Oberkrämer, die mit rund 20 Einsatzkräften ausrückte, gestaltete sich die Anfahrt zum Unfallort als unnötig schwierig. Die Retter beklagten erneut, dass viele Verkehrsteilnehmer keine korrekte Rettungsgasse gebildet hatten. „Das hat uns wertvolle Minuten gekostet“, so ein Sprecher der Einsatzkräfte.

Die Feuerwehr übernahm die Absicherung der Unfallstelle und unterstützte die aufwendigen Bergungsarbeiten. Währenddessen leitete die Polizei den Verkehr im Schritttempo über den Standstreifen an der Unfallstelle vorbei. Erst nachdem der Transporter geborgen und die Fahrbahn von Trümmerteilen gereinigt war, konnte die Strecke wieder vollständig freigegeben werden.