Nach einer Horrornacht für die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Kyritz verdichten sich die Hinweise auf eine vorsätzliche Tat. Ein 40-jähriger Mieter hat sich der Polizei gestellt und eingeräumt, den Brand in seiner Wohnung selbst gelegt zu haben. Neun Nachbarn mussten evakuiert werden. Die Polizei beziffert den Schaden auf rund 50.000 Euro.
Kyritz – Dramatische Szenen spielten sich in der Nacht zum Montag in der Kyritzer Wernerstraße ab. Gegen 3:30 Uhr bemerkten Anwohner Flammen in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses und alarmierten sofort die Rettungsleitstelle. Als die Freiwillige Feuerwehr Kyritz eintraf, stand die Wohnung bereits in Vollbrand.
Für die neun anderen Hausbewohner, darunter überwiegend ältere Menschen, endete die Nacht jäh. Sie mussten das Gebäude umgehend verlassen, konnten sich aber glücklicherweise alle unverletzt ins Freie retten. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr leiteten sofort die Löscharbeiten ein und konnten ein Übergreifen der Flammen verhindern.
Täter meldet sich telefonisch bei der Polizei
Wie Tanja Bruns, Pressesprecherin der Polizeidirektion Nord in Neuruppin, am Montagmorgen bestätigte, befand sich der 40-jährige Mieter der Brandwohnung zunächst nicht am Einsatzort. „Er meldete sich jedoch später selbstständig telefonisch bei der Polizei und gab an, sich in einem nahegelegenen Ortsteil aufzuhalten“, so Bruns. Die Beamten trafen den Mann dort an. In einer ersten Befragung räumte er ein, den Brand vermutlich selbst gelegt zu haben. Daraufhin wurde der 40-Jährige festgenommen und in Polizeigewahrsam genommen.
Ermittlungen wegen schwerer Brandstiftung
Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung. „Am heutigen Tage werden Kriminaltechniker zum Brandort fahren und dort eine Brandortuntersuchung durchführen“, erklärte die Pressesprecherin. Die betroffene Wohnung, deren Schlafzimmer vollständig ausbrannte, wurde beschlagnahmt und ist unbewohnbar. Die Hitze war so stark, dass selbst in anderen Räumen Gegenstände schmolzen. Der entstandene Gesamtschaden wird auf etwa 50.000 Euro geschätzt.
Nach ersten, noch unbestätigten Informationen soll Liebeskummer das Motiv für die Verzweiflungstat gewesen sein. Der Festgenommene wird im Laufe des Tages weiter vernommen.
Die übrigen Bewohner konnten nach Abschluss der Löscharbeiten gegen 5:00 Uhr morgens wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Eine Nachbarin zeigte sich gegenüber den Einsatzkräften erleichtert, dass der mutmaßliche Verursacher gefasst wurde.